Die Anzahl der geplanten Projekte nimmt zu. Der Platz im „multifunktional genutzen Kellerraum“ wird eng – insbesondere wenn hier auch noch einiges an neuem Werkzeug seinen Platz finden soll. Doch langsam nimmt im Kopf ein Plan Gestalt an: eine neue Werkstatt muss her. Ich denke da an eine Art Hackspace – die wichtigsten Werkzeuge und Geräte um neue Ideen auszuprobieren, Prototypen zu bauen – oder einfach freie Zeit konstruktiv zu nutzen.
Schritt 1: Laminat
Zu Beginn lag in dem Raum noch Teppich. Eine denkbar ungünstige Konstellation für alles, was mit Spänen zu tun hat. Ein Angebot an industrietauglichem Laminat im aktuellen Poco-Katalog – und schon wurde aus einem regnerischen Samstag der Startschuss für den Umbau. Was sich als nicht ganz einfach erwies – denn der Raum stand voll. Also alles von der einen Seite auf die andere Seite schaffen, möglichst hoch stapeln, und dann den Teppich herausschneiden. Von dieser leicht deprimierenden Phase („warum um Himmelswillen habe ich damit heute angefangen“) existieren leider keine Fotos – die Idee zu diesem Blog kam erst etwas später.
Schritt 2: Werkzeugwand
Kleiner Zeitsprung: Das Laminat liegt, die Fußleisten (die – verglichen mit dem Laminat – ein Vermögen gekostet haben) sind montiert und der Sperrmüll hat die gröbsten Problemfälle bereits abgeholt. Zeit sich über die Werkzeugwand Gedanken zu machen. Hier soll vieles befestigt werden – in diesen Fällen ist OSB-Platte fast immer eine gute Idee.
Hierzu wird zunächst eine „Verlattung“ geschaffen, indem man in passenden Abständen Dachlatten an die Wand dübelt. Auf diese Latten wird dann die OSB-Platte geschraubt.In einer Spätschicht nach Feierabend habe ich die Platten im Baumarkt besorgt (OSB ist recht günstig, 4-6€ pro Platte) und auf meiner Einhell Tischkreissäge (mit 80€ ein Schnäppchen seinerzeit) passend gesägt und angeschraubt.
Glücklicherweise ist mir noch rechtzeitig die Abzweigdose unter der Tapete aufgefallen: Strom soll ja auch noch irgendwo verfügbar sein. Ein passendes Kabel angeschlossen und durch die OSB-Platte gefriemelt.
Fertig. Nun ja – OSB ist jetzt nicht unbedingt eine Augenweide. Mein erster Impuls war: Weiß streichen. Gesagt getan – aber glücklich war ich damit nicht. Abgesehen davon: wenn dort Werkzeug aufgehängt wird, sind Flecken eine Frage der Zeit (Oh mein Gott! Flecken! In einer Werkstatt!) Wie dem auch sei – auf einmal kam der Impuls: Ziegelsteinwand!
Also wieder zum Poco (die haben bei uns in der Region die größte Auswahl an Ziertapeten). Eine passende Tapete mit Backsteinmotiv gekauft und tapeziert – perfekt!
Eines der entsorgten Altmöbel war ein Kleiderschrank aus Eiche. Etwas derart Solides habe ich noch nicht gesehen. Die Rückwände (üblicherweise heutzutage 4mm Pressspan) waren bei diesem Schrank aus 1cm dickem Massivholz! Diese Platten habe ich natürlich nicht entsorgt, sondern aufgehoben. Und auf die Frage nach Regalbrettern gaben diese Platten die passende Antwort. Auf der Tischkreissäge zugesägt und mit stabilen Winkeln aus dem Baumarkt in Deckennähe montiert. Schon konnte ein Teil meiner lieb gewonnenen Sortierkästen sinnvoll untergebracht werden.
Schritt 3: Werkbank + Strom
Für die eigentliche Werkbank habe ich verschiedene Szenarien durchgespielt. Schlussendlich bin ich bei Ikea-Schränken mit Küchenarbeitsplatte hängen geblieben. Das ist günstig, stabil und ausbaufähig. Bei den Ikea-Schränken handelt es sich um den Korpus aus der Method-Serie (3x Unterschrank 1x Eckunterschrank) Preislich ist das ziemlich gut (die normalen Unterschränke liegen bei ca. 24€) Die Füße (hier leider nirgendwo zu sehen) habe ich aus 7x7cm Konstruktionsvollholz gesägt (ca 10cm hoch) und dann mit Schrauben + Leim befestigt.
Darauf dann zwei 2,5m Arbeitsplatten über Eck – und die Werkbank nimmt Formen an. Auf der rechten Seite ein weiteres Regal mit Sichtlagerkästen und unter dem ersten Regal 2 Ikea Lampen montiert. Als Nächstes stand die Verkabelung an. Auf der OSB-Platte ging das recht zügig. Einige Steckdosen und Lichtschalter gesetzt – dabei auch die Unterschränke einbezogen. In den Eckschrank soll später die Absauganlage und auf der rechten Seite muss noch der PC untergebracht werden.
Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Alles ist wieder auf einen Stand, in dem man arbeiten kann. Natürlich ist noch vieles zu tun, Schubladen, Werkzeugwand usw. Hierzu demnächst mehr 🙂